Mittwoch, 28. Oktober 2015

Schwindian Sommer

Wir hatten gerade einen wunderschönen Tag in der Sonne.

... Wie, hier gab es nur Hochnebel.

Tja, auf 800 Meter war blauer Himmel. Plus lauter bunte Bäume im Sonnenlicht. Zwischendurch auf der Fahrt nach oben kamen wir durch eine Art licht durchströmten Tunnel aus Laubbäumen mit leuchtend gelben Blättern. Leider konnte ich nicht anhalten, um davon ein Bild zu machen.

Dafür gab es an einer anderen Stelle die Möglichkeit vom Parkplatz aus ins Flusstal zu sehen. Ich finde es einen genialen Anblick, wenn der Nebel wie Watte da unten drin liegt, und hier oben ein tief blauer Himmel über Dir ist.

Oben angekommen, machten wir eine kurze Wanderung zu einer Schwarzwaldhütte. Nach Leberspätzle, Heidelbeerkuchen und vielen Bildern von faszinierenden bunten Laubbäumen, ging's dann wieder zurück in das graue neblige Rheintal.




Dienstag, 27. Oktober 2015

Drei Tage mit Schimmel

Der andere Sport 

... Warst Du laufen.

Neeeiiiiin Reiten.

... Ach so. Wart Ihr wieder im Wald? 

Nein, Lehrgang. Unser Verein hatte irgendwann mal die Idee, man könnte mal die Mitglieder an einem Wochenende besonders ausbilden.

... Wie, nehmt Ihr nicht genügend Reistunden?

Darum ging es, glaube ich, nicht. Die ersten paar Male wurde ein Reitlehrer von Außerhalb eingeladen. Der hat dann einen Nachmittag lang immer zwei auf einmal unterrichtet. Der Clou war, dass es ein guter, völlig anderer Reitlehrer war. Sozusagen neues Blut.

... Aaah einen Nachmittag Transfusion. 

So etwa. Ich hatte daran nie teilgenommen, primär bin ich ja schon eher Tänzer und Läufer. Dieses Jahr waren es gleich drei Tage und unsere neue Reitlehrerin am Hof hat die Stunden gehalten. Es war noch ein Termin am Tag frei, und so hatte ich auch mal Gelegenheit, an dem Event teilzunehmen. 

Drei Tage, jeweils eine Stunde und ...  mit einem anderen Pferd.  Unseres sollte schon von meiner Frau geritten werden, also bekam ich einen Schimmel der, relativ selten, im Schulbetrieb geht. Der Gute ist sehr nett, lässt sich brav putzen, satteln und trensen, hat nur einen Nachteil....  Er ist weiß. Außerdem ist er 10 cm größer als unsere und etwas träger. Kaum zu glauben, wieviel das ausmacht. Alle seine Bewegungen sind langsamer, aber auch wesentlich intensiver. Man denkt manchmal, man habe ein Schiff unter sich. 

Es fing am Freitag abend um 18:00 an, leider kein Powertraining ... ich hatte mich bei G. für die ganze Woche abgemeldet, und ging erstaunlich gut. H. lässt lange im Schritt reiten, mit vielen Wechseln und Schenkelweichen wird die Konzentration unsere Pferde gleich von Anfang an gefordert. Dabei soll immer eine stetige aber flexible Verbindung zum Pferdemaul gehalten werden. Ich hatte das vorher schon mal bei ihr mitbekommen, während A. beruflich unterwegs war. Dabei sollen diese leichten Bewegungen aus den aufrecht stehenden Handgelenken einigermaßen gleichmäßig und synchron erfolgen. Auf keinen Fall sollen die Arme dafür benutzt werden. 

Auf jeden Fall würde der Riese tatsächlich schön locker und war wirklich genial zu reiten. Meine Beine wurden mal wieder hauptsächlich korrigiert. Ich muss mir irgendwann mal angewöhnt haben sie viel zu weit hinten, zum Treiben zu benutzen. Der Schimmel korrigierte mich da immer ziemlich zuverlässig, indem er einfach nicht reagierte, wenn es falsch war.

Unsere Stute ist ja immer ganz scharf darauf sich bewegen zu dürfen. Das heißt sie reagiert schon auf den kleinsten Hinweis beim Anreiten,... wenn's dagegen an's Abwenden an ihr unpassender Stelle geht, dann ist der Schenkel genauso ineffektiv. 

... Das war viel unverständliches für den Laien. Geht's auch kürzer? War's anstrengend? Wie ging es den anderen?

Hmmm anstrengend eigentlich nicht so sehr, obwohl ich nach dem Reiten immer nass geschwitzt bin. Man hat so viel zu tun, dass man die Anstrengung oft erst hinterher bemerkt. Ich brauche dann immer eine Viertelstunde Schlaf.

Die anderen? A. hat es sicher gefallen. Sie bekam sogar Traversalen beigebracht.... Die mit mir zusammen unterrichtet wurde, hatte wohl etwas gemischtere Gefühle. Sie wollte wohl auch spektakulärere Dinge tun. Ich fand es toll. Unbekanntes Pferd, Schenkelweichen Sitz- und Schenkelkorrekturen, und am Sonntag noch eine E-Dressur zu Zweit.

Ach ja, der Sonntag. Besonders war. Ich merkte wieviel ein Martingal bzw. sein Fehlen ausmachen kann und ich habe jede Menge Begrenzungshütchen in den Ecken überritten.
Aber am Ende. Ich kam trotzdem erstaunlich gut mit dem trägen Riesen zurecht. Ich hab mit ihm Einiges erfühlt, gelernt was einfach anders ist als auf dem eigenen Pferd.