Dienstag, 1. September 2015

The Age of Adeline

Teilweise auf dem Flug nach und teilweise von BA gesehen. Das ist ein immer wieder ansprechendes Konzept. Hatte bei meinem Sitznachbarn nebenbei mitbekommen, dass Harrison Ford und ein bärtiger Anderer von dem mir um's Verrecken nicht einfallen will, wo er sonst noch eine Hauptrolle hatte, mitspielen.
Sehr romantisch. Wer denkt auch, dass "Nicht zu Altern" ein Problem darstellen kann. Es wurden ein paar nette anrührende Situationen produziert, die gut die Emotionen angesprochen haben.
Da waren die Interaktionen mit ihrer Tochter. Das Einschläfern ihres Hundes. Das Verlassen des Fast-Verlobten. Der Moment, wie dieser sie nach 4 Jahrzehnten wiedererkennt.

Ahhh... imdb sei Dank, der junge Bärtige (Michiel Huismann) spielt auch in GOT und zwar Daahrio Naharis im Daenerys-Zug.

Zum Ewig-Leben: Zuerst habe ich das bei Jack L. Chalker in der Sechseck-Welt kennengelernt. Nathan Brazil lebt allerdings nicht nur 107 Jahre, sondern seit Urzeiten. 

Montag, 31. August 2015

Tag 11/12, Puerto Madryn und BA

Unser Weiter-Flug ging erst spät abends. Also hatten wir noch einen ganzen Tag in Puerto Madryn.
Die Route war: Vom Hotel am Strand mit Hund (Dulce de Leche) bis zum Pier.
Das Pier entlang an der Küstenwache und Ausflugskatamaran vorbei  bis zur Fischereiflotte.
Eine Ansammlung von schwimmenden Vögeln stellte sich diesmal als Enten, nicht die erhofften Pinguine heraus.
Neu waren aber schwarzbraune große Vögel, die A. als Shearwaters identifizierte.
Dann in die Stadt zum behütete Schweißer kaufen (Ausdruck von O.)
War aber nix zu finden. Zum Teil waren die Verkäufer auch nur begrenzt motiviert mit uns Umsatz zu machen.
Wir schlenderten noch zum Plaza Mayor, hörten dann Musik, dachten erst an Rummel und kamen aber nur zu Hüpfburgen und Tischfußballteilen. Das Ganze entpuppte sich am Ende als Wahlkampfveranstaltung .
Auf dem weiteren Weg stillten wir noch unseren Hunger mit Pizza in einem Pub-artigen Lokal das mal wieder leer war, als wir bezahlten.
Den Rückweg versüßte uns ein aggressiver schwarzer Streuner. Er hatte ganz entzündete Augen und verstand Kontaktaufnahme als Knurren und Bellen.
Wir gingen den Strand entlang zurück über's Hotel hinaus, bis zu einem größeren Block, der uns bei Nacht schon in unterschiedlichen Farben angestrahlt aufgefallen war.
Näher betrachtet waren alle Fenster schwarz, der Eingang leer ... sah aus, als ob der ganze Block unbenutzt wäre.
Wir haben das aber nicht weiter erforscht und sind mit unserem freundlichen perro auf der Promenade zurück am Hotel vorbei zur Bajada 4. Noch einen Kaffee, dann war es Zeit, im Hotel auf I. zu warten.
Inzwischen war es dunkel, der Flughafen erstaunlich belebt. Als wir ihn das letzte Mal gesehen hatten, waren nicht mehr als 10 Personen in dem Gebäude übrig.
Mit rot bejackter, Matedrinkender Fußballmannschaft brachte uns die Blech- oder besser Aluminium-Dose (737) nach BA zurück.
Im goldenen Hondabus schliefen wir uns zum Hotel zurück, wo wir prompt, durch gegen 3 Uhr abreisende Rollkoffer (Salta, El Calafate, Trelew???) wieder aus dem Schlaf gerissen wurden.
Morgens brach ich mir noch fast einen Zeh, weil mitten im Hotelzimmer eine Stufe zum Bad führte. Aus O. und S. Zimmer war der Schlüssel unauffindbar verschwunden. Wir kamen dann aber doch noch ganz gut im Flughafen an.
Wo wir unsere tolle elektronische Bordkarte testen konnten.
Der Ausreisebeamte war mit dem reinen Bild unzufrieden. Er wollte unbedingt noch einen Namen haben. Zum Glück war die Ursprungsmail leicht zu finden, dann durfte ich nach Irisscan und Daumen Fingerabdruck weiter.

Sonntag, 30. August 2015

Urlaubgespräch

... und wie war der Urlaub?
Genial. Toll. Was willst Du hören.
... hat's Dir gefallen? Hast Du Dich erholt??
Schwierig zu sagen. Es waren schöne Erlebnisse. Vor allem die Fahrt mit dem Submarine. Das war ein echtes und unerwartetes Highlight. Zur Erholung bin ich nicht in Urlaub gegangen.
... aber das war ja nun nicht ganz billig. Hat sich's denn gelohnt.
Ja wir wollten mal wieder Argentinien sehen. Wir wollten Pinguine, Wale sehen und Fleisch essen. Das hat fast alles geklappt.
... aber der lange Flug.
Ja das stimmt. Hmmm eigentlich ist es eher  die Zeitumstellung. Das hat aber gut in diese Richtung funktioniert. Ich hab praktisch nichts davon gemerkt. Und 15h kann man auch innerhalb von Deutschland über Nacht unterwegs sein.
... stimmt schon. aber der lange Flug ist doch ein ganz schöner Aufwand.
Ja. Die Energiebilanz ist nicht optmal. Da hab ich keine befriedigende Antwort drauf. Es musste dieses Jahr Argentinien sein. Ehrlich gesagt haben wir noch nie auf die Energiebilanz gekuckt, wenn ein Urlaubsziel festgelegt war.
... dann willst Du auch jetzt nichts von schlechtem Gewissen hören?
Nein, nerv' mich damit nicht. Den Leuten hier ist es recht, dass jemand aus Übersee kommt und Geld ausgibt. Und das haben wir schon gemacht. Ich hoffe, dass unser Organisator auch einiges davon hier lässt. ... Ich denke schon, wenn ich nur die Preise hier so anschaue.
... und was denkst Du von dem Schwellenland ... oder was das hier ist ...
Ja das ist schwierig. Argentinien ist wahrscheinlich das europäiste von den südamerikanischen Ländern. Wir haben uns nirgends unsicher gefühlt und ... Elend bekommt man in deutschen Städten mindestens genauso zu sehen.
Gut ... in BA liegen ab und zu Decken rum. Mal mit jemandem der dazwischen liegt, mal scheint das nur die Markierung für das "Haus" zu sein. Was auch noch auffiel waren die Müllsortierer. Abends scheinen sie den neuen Müll aus den Mülltonnen zu durchsuchen. Am Ende ist er in großen weißen stabilen Säcken.
Dann noch die Autofensterputzer an den Kreuzungen bei Rotlicht. Die vielen Zeitungs-, Blumen-, Helado-Stände sind wahrscheinlich auch Zeichen dafür, dass nicht viel "Soziales Netz" da ist.
Aber in Puerto Madryn und Puerto Piramides habe ich nur zwei... offensichtlich Trinker ... auf der Straße gesehen.
... Du bist dafür ja auch der Fachmann.
Stimmt, bin ich nicht. Die Anzahl der streunenden Hunde macht mich schon ein wenig nachdenklich. Man muss als Touri nur ein wenig spazieren gehen, schon wird man von einem Hund adoptiert.
... Adoptiert??
Ja, plötzlich merkt man, dass nochmal jemand den gleichen Weg hat. Die meisten machen das sehr unauffällig. Ein Außenstehender wird aber denken: "der Hund gehört dazu". In Madryn hatten wir morgens einen netten. A. und S. haben ihn Dulce de Leche genannt. Man verfolgt dann die Strategie: " Kümmer Dich nicht um ihn, dann wird er schon irgendwann das Interesse verlieren".
Das ist natürlich genau das Gegenteil von dem, was der Hund will oder ihm gut tut. Aber ... weiß auch nicht. Eigentlich tut er mir leid, aber ich habe keine Lust und bin auch nicht hergekommen um mich um streunende Hunde zu kümmern.
... herzloser Tropf.
Jupp, genau. Muss ich aushalten.
Die Argentinier halten das im Übrigen auch gut aus. Genau ... und so geht das auch mit "dem Elend" in der Welt.
Ich denke, ich habe nicht nur privilegierte gesehen und finde, dass die Leute hier ihr Leben ganz gut meistern.
... woher weißt Du das. Du siehst nicht in die Fabriken, Bauernhöfe, Schulen und Wohnungen.
Richtig und da will mich wahrscheinlich auch gar keiner sehen. Die mögen hier die Voyeure genauso wenig, wie wir irgendwelche Ami-Touris oder Japaner ständig durch unsere Hinterhöfe spazieren haben wollen.
Man bekommt die Freizeit Argentinier mit. Wie sie sich heraus putzen und zum Matedrinken mit Freunden oder Familie an die Promenade setzen.
Wie sie auf der Verkehrsinsel Fußball oder Volleyball spielen. im Autokorso am Sonntagabend die Uferstraße hoch und runter fahren.
Die Nicht-Freizeitargentinier sind in den Hotels oder Lokalen angestellt und auch nicht anders als bei uns.
... ich finde das reichlich oberflächlich von Dir. Zum Einen trägst Du extrem zur Erderwärmung bei, störst die armen Wale und lässt Dich privilegierten Geldsack durch die Gegend kutschieren. Was Du mit dem Geld, das Du dafür ausgibst, sinnvolles hättest tun können.
Upps. Jetzt wird die Welt verbessert.
Ist es nicht besser wenn ich mein Geld dann hier ausgebe, als dort, wo's nicht so dringend gebraucht wird. Und soll die hiesige Wirtschaft lieber die Wale für Japan zerlegen?
Ich tendiere dazu, mich von Deinen Fragen nicht weiter verunsichern zu lassen. ... Klar wir sind privilegiert. Auch zuhause. Wir haben prima Jobs, die uns Spaß machen. Genügend Freizeit und auch das Geld, sie mit Aktivitäten zu füllen, die Spaß machen und uns erfüllen.
Ist das schlecht? Zumindest ist es legal.
... aber auch legitim?

Tag 10, Mate, Promenate

Sooo leider ging's so langsam schon wieder nach Hause.
Um 12:00 sollte I. uns mit seinem Mercedes Bus abholen. Bis dahin lungerten wir noch im Hotel rum.
Es ging tatsächlich pünktlich los. Wir kamen diesmal auf komplett asphaltierter Strecke durch das Dornbuschmeer nach Puerto Madryn. Zurück in's gleiche Hotel, sogar in die gleichen Zimmer.
Nach kurzem Auspacken gingen wir über die Straße an den Strand. So nah an der großen Stadt war noch weniger Tierleben als in Puerto Piramides. Es roch aber typisch nach Meer.
Außer uns waren noch ein paar Hunde am Strand. Die Menschen trieben hauptsächlich auf der Promenade ihren Sport.
Den Hunger wurden wir in der sog. Bajada 4 los. Wir wollten nicht viel essen, was unsere Bedienung, die partout darauf bestand, Englisch mit uns zu reden, nicht so sehr begeisterte.
Wahrscheinlich hatte sie mit radebrechenden Europäern schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Trotzdem, die Pizza grande mit 2 unterschiedlichen Belagen war lecker.
Dann trennten sich unsere Wege. S. war nicht so fit. Deshalb gingen die Beiden zurück ins Hotel.
A. und ich mussten noch Souvenirs kaufen. Wir gingen in der anderen Richtung, die Promenade entlang an Mate drinkenden Einheimischen (Mate Promenate) vorbei in Richtung Stadtzentrum. Witzigerweise war die Wäscherei, die wir vor 18 Jahren so dringend gebraucht hatten, noch am gleichen Platz ...  und sah auch noch gleich aus.
Die Läden hatten noch eine halbe Stunde Siesta. Beim Schlendern fanden wir noch den Plaza de Mayo (wahrscheinlich). Einen grünen Fleck mit Bäumen, Rasen den man nicht Pisaren durfte, Sitzbänken und u.A. einem Kunstwerk, das so was wie eine Wascheklammer, die eine Steinplatte hielt, darstellte.
Nach 15 Minuten Pause gingen wir weiter und konnten endlich (!!!) in einer Galeria 2 Patagonia-Kalender und Glasuntersetzer erstehen.
Abends waren wir mutig so dass sich drei von uns trauten, in einem Restaurant der Bajada 3, Fleisch zu bestellen. .... Gott sei Dank ... außerhalb von Puerto Piramides wird Argentinien doch seinem Ruf gerecht.
Wir schienen auch so ziemlich die einzigen Touris zu sein. Nach gemütlichen 2 Flaschen Malbec begaben wir uns wieder in die Heia.