Donnerstag, 30. Juli 2015

Vorstadtweiber

Zur Abwechslung mal eine deutsche hmmm nein österreichische Serie angeschaut. Achtung Spoileralarm.
... und war's spannend
Am Anfang nicht so, einfach nur nett. Begann mit einer Beerdigung und der Verhaftung währenddessen. Danach war erst mal Schluss und es wurde das Leben von 3 verheirateten Frauen mit reichern Männern, einer Boutiquenbesitzerin und einer vom reichen Mann geschiedenen Frau geschildert.
... eine Milieustudie. Kling spannend und so ganz und gar Dein Lebensbereich.
Genau, deswegen war's wohl auch interessant. Die Maria war die bravste bzw. gilt als die Naivste. Sie ist auch die Einzige mit eigenem Kind einem Sohn.  Und nebenbei hat sie noch ihre Schwiegermutter im Haus. Die nächst Brave, Cora glaube ich, ist die ehemalige Sekretärin die vom Land, vom Bauernhof kommt und allerdings ihren älteren Mann betrügt. Die, Waltraud, dritte Verheiratete ist Latein Nachhilfelehrerin vom Sohn der Ersten, die diesem eher Französisch beibringt und reitet. Die vierte, Nicola, mit der Boutique stellt gerade fest, dass ihre ganze teuere Ware zerschnitten worden ist und die fünfte, Sabine, versucht mit Sexspielzeug-Partys über die Runden zu kommen, ist dabei aber nicht so erfolgreich und wird zur Putze.
Bis auf die ersten 2 sind alle anderen von vorn herein ziemlich unmoralisch und gehen über Leichen.
... klingt alles ganz interessant. Wo ist das Drama.
Ja, eigentlich nicht so,  vielleicht liegt der Reiz darin, dass die Figuren stark überzeichnet werden.
Mit den Männern ist das ähnlich, der Mann der Ersten, Georg, ist Immobilienmakler, der schwul ist und ein Verhältnis mit den Verkehrsminister hat. Der Mann der zweiten ist Bänker und leicht aufbrausend. Er wird auch immer mal wieder handgreiflich. Der dritte ist unverheiratet, Lobbyist und Autoliebhaber. Diese drei versuchen im Verlauf der ersten 8 Folgen Grundstücke für eine geplante Autobahn zusammenzukaufen.
Bei den verheirateten Frauen wird am Anfang die Angst, auch auf die Straße gesetzt zu werden, ziemlich stark in den Vordergrund gestellt.
Der Mann von Waltraud ist ein hohes Tier im Ministerium des Verkehrsministers und, wie sich später herausstellt, der Tote bei der Beerdigung. Er hat Waltraud die Kreditkarten gesperrt und lässt in der zweiten Folge die Pferde zum Abdecker bringen.
Dann gibt's noch einen korrupten Finanzbeamten und dessen blöden Sohn, der es irgendwie zum Kommissar gebracht hat. Einen Reporter und eine, die ihren Ehemann umgebracht hat und inzwischen bei dem Maserati-Fahrer Haushälterin ist. Plus die Anwältin von Waltrauds Mann, die die anderen Frauen heimlich berät.
... ok, solangsam verstehe ich. Das sind alles Figuren, die man nicht so sehr im täglichen Leben trifft. Die mit ihrem Verhalten schockieren können und auch ein wenig berechenbar sind. War's denn auch lustig.
Ja, allerdings erst später, am Anfang war wohl der Reiz eher darin, die Figuren kennen zulernen, sich dabei schockieren zu lassen. Zum Beispiel erfährt man über bestimmt 5 Folgen hinweg nicht, dass Georg schwul ist, seinen Geschäftspartnern erzählt er, dass er ein Verhältnis mit der Sekretärin des Ministers hat.
Lustig fand ich erst so einen Dialog bei dem die drei sich mal wieder konspirativ auf einem Feld treffen, Georg respektlos einen Döner auf dem Porsche des Bänkers ablegt und dabei sagt, das ist doch eh nur ein VW im Gegensatz zum Maserati. Wobei der Bänker meint, dass das ja eigentlich ein Fiat ist. Darauf stellt Georg fest, dass sein Smart ja dann eigentlich ein Mercedes ist.
Ja ... ziemlich seicht, war aber lustig. der Bänker war halt ein wenig pingelig und man fand, es geschieht ihm recht.
Die Waltraud, zwar über Vierzig, war ziemlich attraktiv. Mit durchtrainiertem Körper , öfter mal halbnackt beim Sonnen und im Swimmingpool oder in engen Reitklamotten.
Cora ist die viel zu Junge, die es gerade geschafft hat, dass ihr Mann den erwachsenen Sohn auf die Straße wirft, d.h. er hat ihm eine Wohnung woanders besorgt. Sie gewinnt mit der Zeit die Tochter, die nebenbei dem Vater Geld klaut und sich von einem Freund beim Sex filmen lässt.
Außerdem hängt sie noch an dem Bauernhof ihrer verwitweten Mutter.
Maria macht die stärkste Entwicklung durch. Sie beschattet auf eigene Faust ihren Mann, nimmt sich einen Gigolo, trickst die hinterhältige Schwiegermutter mehrfach aus und fährt am Ende  der Serie ihren Mann in der Garage übern Haufen.
Sabine schleicht sich bei dem Maseratifahrer ein indem sie bei der Haushälterin für einen Unfall sorgt. Die rutscht beim Fenster putzen auf dem absichtlich neben ihr abgelegten Lappen aus, fällt die Treppe runter und wird so zufällig von Sabine abgelöst. Sabine sorgt sich interessanter Weise weiter um sie und besucht sie. Und trotzdem die andere zwischendurch mitbekommt, dass sie reingelegt worden ist, verschwestern sie sich.
Weiter interessant ist, dass sich die Männer dann doch in eine Abhängigkeit von ihren Frauen begeben. Sie benutzen sie als "Strohfrauen" für die Grundstückskäufe und der Maseratifahrer gibt der Haushälterin gefährliche Dokumente mit nach Hause, damit die Fahnder sie nicht finden. Auf die Dokumente wird aber noch nicht eingegangen, das scheint noch Stoff für die nächste Serie zu werden.
Genauso wie der überfahrene Georg und der schwule Verkehrsminister, der seinen hohen Beamten erschossen hat und dabei ist, Bundeskanzler zu werden.
Der Sohn von Maria hat die Waltraud geschwängert, was der Verstorbene inzwischen mitbekommen hat und ihm im Testament alles vermacht hat.

Interessant ist noch: ich hab mir nur Frauennamen gemerkt. Hier zeigt sich wieder die Tendenz, dass ich Frauen in den Medien einfach interessanter finde. Außerdem bin ich wirklich gespannt, wie's weitergeht, was bei dem Cliffhänger aber auch kein Wunder ist.

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