Dienstag, 11. August 2015

3 Folgen Poldark

Ein Historienschinken. Genial, ich bin begeistert. Viele Landschaftsaufnahmen, schöne Kostüme. Hässliche Alte, hübsche Junge. Bis hin zu einer raffiniert wenig entstellenden Narbe im Gesicht des Helden.
Es werden alle Register für Drama gezogen und tatsächlich habe ich gerade 3 Folgen hintereinander angeschaut.
Ross Poldark ist der edle, verarmte kleine Edelmann, der zuerst im Krieg fast für sein Vaterland stirbt und dann sich für sein Land und seine anvertrauten Untergebenen aufopfert. Er hat auch die Zeit dazu, weil seine Versprochene im Moment seiner Rückkehr sich gerade frisch mit seinem Cousin verlobt hat.
Sie ist das typische Reh, stets mit weit offenen Augen den Unbilden des Lebens ausgeliefert. Sein Vater ist vor einem halben Jahr gestorben, und hat ihm nur Ruinen, Schulden und ein versoffenes Paar Haushälter hinterlassen.
Die Zeit ist hart, es ist die Umstellung zum Kapitalismus. Dieser zeigt in der Form etwas weiter entfernter Verwandter sein typisches hässlichstes Gesicht.
Jetzt hat er gerade seine rothaarige Küchenmagd Demelza geheiratet, die von Folge zu hübscher wird.
Was hat mir am besten gefallen: die Sprache bzw. der Dialekt, obwohl das britische Publikum wohl davon entsetzt waren. Die Landschaftsaufnahmen mit Pferden, das alte Gemäuer und die rothaarige Demelza, die in der verstaubten Welt eine wunderbare Frische und Tatkraft zeigt.
Bin ich gespannt wie's weitergeht? Eigentlich ist es ziemlich vorhersehbar.
... also Zeitverschwendung?
Nein, schon allein wegen des Dialektes. Ich bin begeistert, wie gesprochene Sätze gefärbt werden können. Eigentlich müsste ich es verstehen es sind keine fremden Worte im Satz enthalten, Ich brauche aber manchmal x Anläufe bis es mir gelingt, Manchmal muss ich sogar im Internet anhand von vorausgegangenen Sätzen suchen.
Das ist ein wenig wie Rätselraten, und man merkt vielleicht, dass es mir Spaß macht.
Ansonsten habe ich eigentlich wenig Lust auf die bevorstehenden typischen Konflikte:
Unter Stand geheiratet. Die Widersacher in Form der Bänker, die sich alles was möglich ist, unter den Nagel ziehen wollen. Sie scheinen es auch auf ihn besonders abgesehen zu haben. Die Hin und Hergerissenheit mit seiner alten Liebe. Die Dummheit seines Cousins, der ohne seinen Vater, der gerade im Sterben liegt, mit seinen Entscheidungen das Publikum noch ganz schön gegen sich aufbringen wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen